Die Behörden, insbesondere Bundes- und Landesregierung, aber auch die Kommunen haben mittlerweile umfangreiche Schutzmaßnahmen erlassen. Alle haben zum Ziel, unsere Sozialkontakte deutlich zu reduzieren. Die Schließung vieler Geschäfte, das Betretungsverbot für Spielplätze oder die Absage von Konzerten und Sportveranstaltungen, all das wäre zu Beginn des Jahres noch als reine Scíence-Fiction abgetan worden. Nun aber müssen wir uns mit der Situation abfinden und es gilt, das Beste daraus zu machen. Denn nicht das Verlassen der Wohnung stellt eine Gefahr dar, sondern die Abstände zu anderen Menschen. Der enge Kontakt bei der Arbeit, beim Einkaufen und in der Öffentlichkeit sollte daher soweit wie möglich vermieden werden.
Daher mein Appell an alle: bitte halten Sie die Hygienehinweise ein und nehmen die Schutzvorkehrungen ernst. Zusammenkünfte und Ansammlungen in der Öffentlichkeit mit mehr als zwei Personen sind verboten! Diese Maßnahme ist notwendig und sinnvoll, um die Infektionsketten zu unterbrechen und zumindest eine Ausbreitung des Virus deutlich zu verlangsamen. Szenen wie in Italien, Spanien oder anderen Staaten, die ihre Krankenhauskapazitäten nicht rechtzeitig anpassen konnten, möchte hier niemand erleben.
Momentan scheint die ganze Welt einen Gang zurückzuschalten. Straßen sind wie leergefegt, auf Autobahnen sieht man kaum noch PKW’s, der Luftverkehr ist fast komplett eingestellt. Wir haben jetzt die vielleicht einmalige Chance, weltweit Veränderungsprozesse in Gang zu setzen. Bei vielen setzt sich z.B die Erkenntnis durch, dass aufwendige Dienstreisen problemlos durch Online-Konferenzen zu ersetzen sind. Vielleicht profitiert von den Einsparungen die Wirtschaft, ganz sicher wird die Umwelt entlastet. Auch scheint der Begriff der „Entschleunigung“ bei vielen Menschen neu ins Bewusstsein zu rücken. Die Hektik, der allgemeine Termindruck oder auch der Konsumstress sind weggefallen (ok, eine Ausnahme bilden Klopapier und Hefe ;-). Ich bin nicht nur davon überzeugt, dass wir es schaffen werden, die Krise zu meistern. Ich glaube sogar fest daran, dass wir gestärkt und mit neuem Wissen aus dieser Phase herauskommen und künftig Erkenntnisse daraus positiv nutzen werden. Wir spüren z.B: gerade, was wirklich wichtig ist in diesen schwierigen Zeiten. Es zeigt sich auch sehr deutlich, welche Menschen in unserer Gesellschaft gerade wirklich wichtig, ja systemrelevant sind. Daher möchte ich allen Menschen danken, die im medizinischen oder pflegerischen Bereich tätig und momentan ganz besonders gefordert sind. Einen großen Dank haben auch diejenigen Menschen verdient, die für die Grundversorgung der Menschen da sind und durch die Kontakte Risiken in Kauf nehmen, z.B. im Supermarkt an der Kasse, oder bei Liefer- und Paketdiensten. Auch auf den Äckern und Feldern oder im LKW auf der Autobahn sorgen viele weiterhin dafür, dass wir weiterhin keinen Mangel an Grundbedürfnissen erleiden müssen. Mein Dank geht auch an die vielen privaten und ehrenamtlichen Helfer, die als Einkaufs- und Lieferhelden unterwegs sind und ganz uneigennützig ihre Hilfe anbieten.
Bei ihren Kontrollbesuchen stellen unsere Mitarbeiter fest, dass der allergrößte Teil der Bürgerinnen und Bürger sich sehr verantwortungsbewusst verhält. Das macht Hoffnung und dafür bin ich dankbar. Wenn alle zusammenhalten, können wir eine rasante Ausbreitung des Virus verhindern. Damit schützen wir insbesondere ältere Mitbürger/innen und Personen mit Vorerkrankungen.
Deshalb nochmal meine Bitte an Sie: gehen Sie besonnen mit der Situation um, bleiben Sie zu Hause, halten Sie Abstand und vor allem: bleiben Sie gesund!
Mit freundlichem Gruß
Franz- Josef Weilinghoff
Bürgermeister