von Wilhelm Brüning
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Die Heeker Musikkapelle auf dem Arbeitervereinsfest 1908
Paoter). Unter Beihilfe des damaligen allseits beliebten Pfarrers Ferdinand Grimmelt
gründeten sie vor nunmehr 125 Jahren die heutige Musikkapelle, die in 1. Linie bei
feierlichen Gottesdiensten und Prozessionen zu großen Ehre Gottes spielten.
Für die neue Musikkapelle hatte Pfarrer Grimmelt eigens neue Blasinstrumente an-
geschafft, die allerdings nicht von besonderer Qualität waren. Für das überaus feine
Gehör des damaligen Kapellmeisters waren die billigen Blechtöne nicht lange zu er-
tragen. So wurden bald bessere Instrumente gekauft. Damals schon gab es einen
reichen Onkel in den Reihen der Musiker (Franz Schaten sen.!), der für mehrere Kol-
legen den Anschaffungspreis vorlegte.
Die Gründung der Heeker Musikkapelle im Jahre 1892 wird durch mehrere
Veröffentlichungen in der damaligen lokalen Presse und einem Schreiben vom
28.12.1894 an das Amt Nienborg, in dem Herr Pfarrer Grimmelt um Genehmigung
zur Mitwirkung eines
Musikkorps bei öffentli-
chen Prozessionen bit-
tet. Dass mit dem an-
gesprochenen Musik-
korps die Heeker Mu-
sikkapelle gemeint ist,
liegt auf der Hand, weil
Pfarrer Grimmelt eigens
für die Musikbegleitung
der Prozessionen neue
Blasinstrumente ange-
schafft hatte. Das erste
Foto von der Heeker
Musikkapelle stammt
aus dem Jahre 1908.
Es zeigt die Kapelle auf
dem Arbeitervereins-
fest.
Neuaufbau der Kapelle nach dem 1. Weltkrieg
Der 1. Weltkrieg riss arge Lücken in die Reihen der Vereinsmitglieder. Die Mitglieder,
Posaunist Bernhard Lammers, Posaunist Bernhard Wierling, Posaunist Hermann
Stange und Trommler Hermann Hartmeier starben den Heldentod für das deutsche
Vaterland. Nach dem 1. Weltkrieg war der Bestand der Kapelle gefährdet. Neue un-
geschulte Kräfte mussten angelernt werden. Hier begann die aufopferungsvolle und
langwierige Arbeit des damaligen Kapellmeisters Hermann Lenfers, der mit eiserner
Ruhe und zäher Ausdauer ans Werk ging. Damals, wie auch nach dem 2. Weltkrieg,
waren häufige Reparaturen an den Instrumenten fällig. Falls es eben möglich war,
führte er diese selbst aus.
Nicht nur im Reparieren, sondern auch im Improvisieren war der Kapellmeisters
Hermann Lenfers ein Genie. Er verstand es, ein einstimmiges Kirchenlied binnen
kurzer Zeit für 20 verschiedene Stimmen umzuarbeiten, und zwar so, dass es mit der
ganzen Kapelle harmonierte. In den Jahren 1926 bis 1938 war eine besondere Blü-
tezeit des Vereins.