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Der Amtstechniker Josef Bruns,
angestellt in den Ämtern Nienborg und Epe (1905 – 1911)
von Johannes Buss
Der Rat der Gemeinde Heek hat Josef
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Bruns (posthum) und seine Tochter Klara in
seiner Sitzung am 6. Juni 2009 die Gemeindeplakette „Für besondere Verdienste“
verliehen „für den mutigen Einsatz zum Schutz jüdischer Mitbürger in der Zeit des
Nationalsozialismus“ (Gravur auf den Rückseiten der Plaketten). Sie hatten das am
9. August 1937 nach einer Zwangsräumung obdachlos gewordene jüdische Ehepaar
Siegmund und Rosa Gottschalk bei sich aufgenommen und bis zu ihrer Deportierung
im Dezember 1941 bei sich wohnen lassen. Der Heimatverein Nienborg hat dies
2015 ebenfalls zum Anlass genommen, Josef und Klara Bruns mit einer Bronzetafel
an ihrem Haus Nr. 23 in der Hauptstraße für ihre mutige Tat zu ehren.
Josef Bruns hat im März 1904 die Bau-
gewerkschule (Hochbauabteilung) in
Münster mit dem Prädikat „bestanden“
abgeschlossen und einen Monat später
die Meisterprüfung als Zimmerer mit der
Note „gut“ bestanden. Danach war er
sechs Jahre lang als Amtstechniker in
den Ämtern Nienborg und Epe beschäf-
tigt.
In seinem von ihm selbst am 18. Juni
1946 verfassten Lebenslauf
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heißt es
über diese Zeit nur kurz:
„Von 1904 bis
1911 war ich in Epe und Nienborg Amts-
techniker.“
Bei genauerem Hinsehen
war das aber eine spannende Zeit für
sein Berufsleben. Es existiert im Ge-
meindearchiv Heek eine sehr umfang-
reiche Akte C 723 über den Amtstechni-
ker Bruns.
Der Angestelltenvertrag
Der umfangreiche Dienstvertrag mit 8 Paragraphen, den der Nienborger Amtmann
am 18. August 1905 mit dem Bautechniker Josef Bruns abgeschlossen hat
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legt in §
1 fest:
„Der p. Bruns wird hiermit vom 1. Oktober ab als Amtstechniker des Amtes
Nienborg angestellt gegen ein Gehalt von 300 Mark geschrieben ‚dreihundert Mark‘
jährlich.“
Seine Aufgaben sind in §2 und §3 geregelt:
„Der p. Bruns ist als solcher
Josef Bruns
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